Nur dreißig Frauen zählt die Schwesternschaft, als das Mutterhaus nach Kassel verlegt wird. Unwillig
schütteln viele Freunde den Kopf, wenn sie an dem Neubau vorübergehen: „In Jahren wird es nicht
gelingen, solch großen Bau völlig zu belegen.“ Doch aller Skepsis zum Trotz wächst das Haus langsam,
aber stetig. Am 10. Februar 1883 wurde mit der Aufnahme des ersten Kranken die Krankenstation
des Hauses eröffnet. Trotz äußerster Sparsamkeit, die die Not gebietet, sind die neuesten
hygienischen Gesichtspunkte beim Bau des Krankenzimmers beachtet. Aus Gesundheitsgründen hat
man Ofenheizung gewählt, weitgehendste Ventilationseinrichtungen sind getroffen, damit die Luft
der Krankenzimmer stets frisch und rein ist. 36-40 Kranke können Aufnahme im Diakonissenhaus
finden.
Die Leitung des Krankenhauses wird den Händen eines klugen und erfahrenen Arztes anvertraut: Dr.
Hadlich aus Kassel. Er hat durch langjährige, erfolgreiche Arbeit in verschiedenen Kliniken
Deutschlands reichlich Erfahrung gesammelt. Für die Schwesternausbildung ist es von größter
Bedeutung, dass er als Lehrer der Chirurgie mehrere Jahre an der Universität Heidelberg gewirkt hat.
Unter seiner Leitung füllen sich die Krankenzimmer. Dr. Hadlich wirbt um den Augenarzt Dr.
Hauptmann, der erst zuvor erfolgreich seine erste Staroperation im „Roten Kreuz“ vollzogen hatte.
Sr. Marie Behre hört auf Dr. Hadlichs Rat und Dr. Hauptmann wird als Augen- und Ohrenarzt des
Diakonissenhauses angestellt, dem er mehrere Jahre treu dienen wird.
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